Beim Dankgottesdienst zum 40jährigen Jugendliturgiekreis-Jubiläum am 16. November 2024 durfte ich kurz vor Ende des Gottesdienstes noch ein paar persönliche Worte an die ehemaligen und aktiven JLK’ler sowie die Gottesdiensteilnehmer richten, die ich hier leicht angepasst, auch den Brücke-Lesern vorlegen möchte.
Ich habe von allen, die beim JLK-Jubiläum dabei waren, wohl die meisten JLK-Jahre auf dem Buckel. Gestartet bin ich nach meiner Firmung im Jahr 1985 und hab dem Jugendliturgiekreis dann bis zur Geburt unserer Tochter Lisa im Jahr 2005 die Treue gehalten. Verlassen habe ich den JLK damals mit der Bitte: „Pflegt mir diesen Kreis, denn eines sage ich Euch, ich will auch meine Tochter in ca. 14 – 15 Jahre noch in den JLK schicken können!“
Was folgte war u.a. mit den vier Rock-Gottesdiensten zwischen 2007 und 2015 eine absolute Blütezeit des JLKs, die ich meist in der ersten Zuschauerreihe als „Edel-Fan“ verfolgt habe. Tatsächlich hat meine „Babypause“ nur 13 Jahre gedauert, denn als Lisa dann tatsächlich Interesse am JLK gezeigt hat, war gerade inzwischen eine arge „Dürre-Periode“ eingekehrt und der JLK stand kurz vor dem Aussterben. Damals habe ich mich entschieden, ein zweites Mal voll in den JLK einzusteigen und so haben wir uns im September 2018 als JLK 4.0, als JLK im vierten Jahrzehnt seines Bestehens und als JLK im digitalen Zeitalter nochmal neu erfunden.
Diese letzten sechs Jahre waren für mich eine unfassbar intensive und wertwolle Zeit. Ohne den JLK als gemeinsames Hobby hätte ich sicher nicht soviel Zeit mit meinen Teeny-Kindern verbracht und soviel zusammen mit ihnen erlebt. Wir haben der Corona-Pandemie getrotzt. Mit Deep Talk-Walks und digitalen liturgischen Nächten haben wir Formate gefunden, wie es uns trotz der Einschränkungen möglich war, unseren Glauben weiterzutragen und untereinander in Kontakt zu bleiben.
Mit der hybriden „Ask the bishop-Veranstaltung“ gemeinsam mit der Jugendkirche aus Münster im Alten Wasserwerk haben wir es bis ins WDR-Fernsehen gebracht.
Wir haben in alter Tradition JLK-Spaßwochenenden verbracht und mit dem Gala-Dinner als unserem Jahresabschluss ein neues Highlight geschaffen. Beim aktuellen Firmkurs haben wir mit dem ersten JLK-Podcast wieder ein völlig neues Medium genutzt.
Mit der nächsten Firmung am 8. Februar geht meine zweite, höchst intensive Zeit im JLK und rund 35 Jahre Mitarbeit in der Firmvorbereitung unserer Pfarrgemeinde zu Ende. Ich bin dankbar für jede einzelne Minute, jede Erfahrung und jeden Menschen, die ich in dieser langen Zeit kennenlernen und erleben durfte.
Beim JLK-Jubiläum nochmal mit so vielen Weggefährten dieser langen Zeit Gottesdienst feiern und Musik machen zu dürfen, krönte für mich diese Zeit.
Der Gottesdienst zum JLK-Jubiläum war mit „Dankbarkeit und Hoffnung“ überschrieben. Ich denke, der Dank ist dabei an diversen Stellen zum Ausdruck gekommen. Meine Hoffnung ist, dass der Geist, der im JLK über all die Jahre gewirkt hat, in der ein oder anderen Form weiterwirken wird. Ich würde mich sehr freuen, wenn sich weiterhin Jugendliche und Junggebliebene unter dem „Label“ JLK versammeln und zeitgemäße Angebote für Interessierte in unserer Gemeinde gestalten würden. Dazu verspreche ich jede Unterstützung, die ich geben kann. Vorangehen möchte ich dabei nicht mehr.
Um es ganz deutlich zu sagen, ich beende nicht mein Engagement in unserer Gemeinde und es gibt auch keinerlei Grund dazu. Ich muss allerdings akzeptieren, dass es mir nicht mehr gelingt, ausreichend viele Jugendliche zuverlässig und regelmäßig zu Chorproben zusammenzubringen.
Ich möchte mich nicht länger dem Druck aussetzen, Termine zugesagt und Verantwortung für die Durchführung bestimmter Angebote übernommen zu haben, und dann bis zuletzt zittern zu müssen, ob ich die notwendige Anzahl von Engagierten zusammenbekomme.
Ich werde weiterhin im Brücke-Team und im Vorstand des St. Josef-Stifts mitwirken und sicher auch mal beim Kinderchor oder bei CHORios mit der Gitarre aushelfen, wenn ich gebraucht werde. Ideen für Angebote, die ich auch mit einem kleinen Team an Mitwirkenden stemmen kann, stehe ich weiterhin sehr offen gegenüber und will mich dabei gern einbringen.
Auch zu meinem Herzensthema „Firmung“ gibt es bereits erste Ideen für ein neues, kleineres Projekt, bei dem ich mich gern weiter engagieren werde. Nähere Infos dazu gibt es zu gegebener Zeit.
Als bei mir die ersten Gedanken ans Aufhören entstanden, war ich mit meiner Familie auf einem Lena-Konzert in Köln. Dort sang Lena ein Lied über Ihre Erfahrungen rund um den Gewinn des ESCs. Den Refrain dieses Liedes möchte ich für mich eins zu eins auf den JLK übertragen:
It's not, "Goodbye" it's, "See you later"
You changed my life, you made me braver
I'll carry you with me forever
It's not, "Goodbye“, I'll see you later
Klaus Minten